Wer von Design- oder Möbelklassikern spricht, meint zeitlos schöne und faszinierende Möbel des 20. Jahrhunderts: Ein schlichtes Design, geradlinig, präsent und doch zurückhaltend, modern und gleichzeitig zeitlos. Nur wenige Möbel aber werden wirklich Klassiker, die meisten sind von berühmten Designern wie Le Corbusier, Stam, Mies van der Rohe oder Breuer zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt worden und lassen sich vor allem in zwei Stilrichtungen einteilen: Art Déco und Bauhausstil. Das Art Déco (etwa: verzierende Künste, zwischen 1920 und 1940) beeinflusste die Formgebung in allen Lebensbereichen wie Architektur, Möbeldesign, Mode, Schmuck, Fahrzeugen oder Gebrauchsgegenständen.
Die Innenarchitektin und Designerin Eileen Gray etwa wurde in ihrem Schaffen stark durch diese Stilrichtung beeinflusst. Der Bauhausstil geht auf das staatliche Bauhaus Weimar zurück, das 1919 von Walter Gropius als Kunstschule gegründet wurde, in der Konzeption etwas bis dahin völlig Neues. Das Bauhaus bestand bis 1933, gilt als die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich Architektur, Designs und Kunst und prägt noch heute wesentlich das Bild deutscher Entwürfe im Ausland.
Oft wird der Begriff gleichgesetzt mit der Moderne in Architektur und Design. Im Gegensatz zu vorangegangenen Stilformen verzichteten die Bauhaus-Vertreter auf schmückendes Dekor und beschränkten sich auf kantige, geometrisch Formen (mit waagerechter und senkrechter Ausrichtung) sowie den primären Farben ( rot, blau, gelb) und den Nichtfarben weiß und schwarz. Gegenstände wurden optisch auf das Notwendigste reduziert, um die funktionelle Zweckmäßigkeit hervorzuheben. Der neue Stil beeinflusste sowohl den Wohnungsbau als auch Möbel und Gebrauchsgegenstände.